Wie alles Begann

Angefangen hat mein weg in die Hölle und einmal zurück im Jahr 2010.
Es fing alles damit an das ich immer wieder ein bisschen stechen in meinem rechten Knie hatte. Am Anfang ziemlich selten und dann wurden die abstände immer kleiner. Auch konnte ich mein Knie irgendwann nicht mehr ganz Abbiegen und wenn ich in die Hocke ging kam ich nicht mehr hoch. Da ich viel Fußball spielte und Reiten ging dachte ich das es einfach mein Knie dabei immer ein Bisschen überlaste. Als aber dann mein Knie immer wieder mal anfing mir wegzusacken machte ich mir ziemliche sorgen aber dachte niemals im geringsten an einen Tumor.
Dadurch das Mein Knie öfters wegsackte fiel ich ziemlich viel hin und konnte ich meinen Sport auch nicht mehr so betreiben wie ich es gerne wollte. Mein Trainer meinte einmal zu mir als ich gefragt hab ob ich langsam mit machen oder zwischen durch mal eine Pause da mir mein Belastungsasthma die Sache nicht viel leichter machte.. Was ich hier eigentlich noch will entweder ganz oder ich kann gehen. Natürlich wollte ich nicht gehen da mir das ganze ziemlich viel Spaß machte. Und so biss ich mich halt durch und Spielte trotz schmerzen im Knie noch 1 oder 2 Spiele und versucht beim Training Vollgas zu geben. Auch beim Reiten machte mir das Knie beim Absteigen langsam Probleme und so viel ich beim abspringen immer auf den Arsch. Knackpunkt war dann als ich bei einer Tierärztin ein Praktikum machte und eine Katze wiegen sollte aber als ich in der Hocke war kam ich nicht mehr hoch und die Katze kam mir natürlich aus. So ging ich doch einmal zum Arzt. 1 Tag vor der Abschlussfahrt. Ich hatte gerade die 9te Klasse beendet. Mein Arzt meinte jedoch das sei eine Schleimbeutel Entzündung im Knie. Ich bekam eine Bandage fürs Knie und er meinte sollte es nach der Abschlussfahrt nicht besser sein solle ich kommen. Soweit so gut. Also fuhr ich auf Abschlussfahrt. Ich hatte sogar das Gefühl das es mit der Bandage besser wird aber komplett abbiegen konnte ich ihn immer noch nicht.
Hier Zwei Bilder von der Abschlussfahrt. Party, Abschluss und viel Freude auf einen neuen Lebens Abschnitt. Damals dachte ich das ist der Anfang von einem Tollen nächsten Jahr. Denn Krank sah ich ja nicht aus.




Als wir gerade auf der Heimfahrt waren. Lief ich im Bus umher, denn ich konnte ja nicht auf die Lehrer hören das wir sitzen bleiben sollen. Ich wollte Stephi nur schnell einen Stift bringen aber beim Zurück gehen kam alles ins rollen. Ich übersah die Busklotreppe stieg daneben und weg war ich. Ja hört sich im ersten Moment furchtbar witzig an, sah auch sehr lustig aus für die andern das lachen war groß. Doch blöder weiße fiel ich genau auf mein rechtes Knie. Ich hatte in meinem Leben vorher noch nie so schlimme schmerzen. Irgendwie habe ich es dann geschafft mich hoch zu ziehen. Ich saß im Bus wir hatten noch 15 min. Nachhause ich hätte schreien können vor Schmerzen. Das ganze an der Sache war den Lehrern war das egal das mir hinten vor schmerzen fast schlecht wurde. Drei Lehrer im Bus und kein einziger kam nur annähernd auf die Idee seinen Arsch nach hinten zu bewegen und zu fragen was los ist. Ist ja normal das man im sitz liegt Heult und halb schreien könnte vor schmerzen. Auch als wir ankamen stiegen die Lehrer einfach aus gingen ein stück vom Bus weg und Ratschten. Ich wusste erst gar nicht wie ich aus dem Bus raus soll ich konnte ja nicht auftreten. Irgendwie haben dann meine Freundin Sabrina und ich es geschafft mich aus dem Bus rauszubekommen. Aber auch beim Aussteigen kam keiner auf die Idee zu fragen was den Passiert sei. Das mich die Lehrerin nicht mochte wusste ich ja. Aber dass einem so was so am Arsch vorbei geht hat mich schon etwas getroffen. Meine Schwester schaffte mich ins Auto und ab nach Hause. Zuhause wurden die Schmerzen nicht besser. Da ich mir öfters weh tue ich bin nämlich ein ziemlicher toll patsch und Dauergast in der Notaufnahme meinte mein Vater das wird wieder. Ich bestand aber darauf in die Notaufnahme zufahren.
Also nichts wie hin einmal Röntgen und dann warten. Als die Ärztin kam meinte sie der Knochen sieht aber komisch aus. Was es sei wusste sie selbst nicht. Sie wollte es mit dem Oberarzt klären. Bis dahin dachte ich mir nichts dabei. Mein Gott die is vielleicht neu dachte ich mir. Also bekam ich schmerz Tabletten. Ich fragte noch ob ich den Krücken haben könnte darauf hin die Schwester warum den ich kann doch gehen ich sollte mich nicht so anstellen.
Also ging ich nichts ahnend Humpelnd mit einer Packung Schmerztabletten und einem Blinden Passagier an Bord Nachhause. Da mein Knie beim gehen immer noch Schmerzte holte ich mir einfach die alten Krücken von meinem Bruder. Denn Heute war ja Entlass Feier.
Auch da fragte keiner der 3 Lehrer was den nun ist mit meinem Bein.
Zwei Tage später kam ein Anruf vom Krankenhaus wir sollen zum MRT anrücken verdacht auf Osteosarkom. Das klinkt zwar komisch aber ich dacht bis dahin so ein Tumor ist bestimmt gutartig der wird vom Knochen weggeschabt und fertig das ganze.
Dann wurden wir zum Gespräch rein gebeten. Dan meinte er so ja es ist definitiv ein Tumor und wenn es der ist den sie Vermuten ist er ziemlich sicher Bösartig. Bam wie ein Stein in die Fresse und gleichzeitig schmeißt dir jemand was zwischen die Füße und reißt dir den Boden noch weg. In diesem Moment hab ich alles um mich herum ausgeschaltet. Ich hab in dem Moment nicht mehr mitbekommen was geredet wurde. Ich hab einfach nur geweint und wusste gar nicht wo hin mit den vielen Gedanken die mir auf einmal durch den kopf rannten.
Wir mussten uns gleich für eine Klinik entscheiden. Da sie meinten Schwabing haben die meiste Erfahrung damit gehst du natürlich da hin. So gehst du dann Heim die Gedanken überall nur nicht hier. Aber trotzdem so richtig realisiert habe ich es damals noch nicht.
Naja so verliefen ein Paar Untersuchungen. In der Zwischen zeit lenkte ich mich ab mit feiern und Konzerte. Alles war so Perfekt. Freunde, Liebe, Schule und an Bord den Krebs.
Der mir einen strich durch die Rechnung machte. Nach ein paar Untersuchungen mussten wir ins Rechts der Isar. Da wurde uns erklärt was mit dem Bein Passiert und welche Chemo. Ich war immer noch bis zu dem Zeitpunkt der Meinung das wird halt etwas weggeschabt vom Knochen und dann war es das. Denkste ! Dann fing dieser Arzt an uns zu Erklären das 15 cm vom Oberschenkelknochen rauskommen, das Ganze knie bis auf die Kniescheibe und 5 cm vom Unterschenkel. Das ganze kommt dann künstlich aus Titan wieder rein. Dan hieß es ja wir haben Morgen gleich einen OP Termin frei für die Probe Biopsie.
Das passte mir gar nicht in den Kram. Den ich wollte schließlich heute noch auf eine Houseparty gehen. Zuerst habe ich mich geweigert, mich aber dann doch überreden lassen.
Auch bis dahin lief ich ohne Krücken durch die Gegend. Die meisten kriegen ab dem ersten Befund Krücken weil der Knochen brechen könnte.
So weit so gut. Also ging ich bis um 12 auf die Party. Dort fuhr ich draußen noch mir dem Fahrrad rum und lief durch die Gegend. Aus Heutiger Sicht war das vielleicht keine so gute Idee. Denn hätte es mich hingehauen und der Knochen wer gebrochen gewesen hätte es schlecht ausgesehen. Naja und Nach der Probe Biopsie ging alles ziemlich schnell.
Gefühlte 100 Untersuchungen. Dan hieß es anrücken zur ersten Chemo.
Der erste Tag im Krankenhaus war Horror pur die wollten endlos viele Sachen von mir wissen. Dan bekam ich am nächsten Tag in der Früh den Hickman rein. Das ist ein Katheter wodurch die Chemo gegeben wird. In meiner ersten Woche habe ich 8 Kilo abgenommen.
Von 53 auf 45 Kilo und das bei einer Größe von 172 cm.
Und so fing mein Horror Trip an….



3 Kommentare:

  1. das ist der erste post den ich von dir gelesen hab, sher interessant ich hoffe es geht dir mittlerweile besser? ich werde mir den rest bei gelegenheit noch durchlesen!

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  2. :) Mittlerweile geht es immer mehr Berg auf <3

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  3. Huhu Julia,

    Bin vor kurzem auf deinen Blog gelesen, weil ich's in Jung.Schön.Krebs gelesen hab.
    Hab 2010 die Diagnos Darmkrebs erhalten, mit 20, und schreib jetzt seit letztem Jahr an meinem Blog.
    Deine Story ist ja echt heftig, aber umso schöner zu hören, das du immer weiterkämpfst und nie aufgibst - Das ist genau die richtige Einstellung.
    Die Bilder vom Fotoshooting sind echt super gelungen ;-)
    Hm... was bleibt noch zu sagen...
    Viel Kraft weiterhin und Alles Gute!

    Liebe Grüße,
    Benni

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